Über Wahlplakate im Bonner General-Anzeiger

Mit dem sehr netten Kollegen Philipp Königs vom Bonner General-Anzeiger bin ich einen Nachmittag durch die Stadt gelaufen und wir haben zusammen die Wahlplakate zur Kommunalwahl inspiziert. Daraus wurde ein sehr launiger Artikel.

Mitten auf dem Marktplatz, mit einer Plakette am Obelisken um genau zu sein, wirbt der alte Bonner Kurfürst Max Friedrich bis heute für seine Person: „Bester Fürst. Schutzvater. Freund der Deinen.“ Das sei ja schon auch so eine Art Wahlwerbung, sagt Hektor Haarkötter. Nur dass die Bürger im 18. Jahrhundert eben kein Votum abgeben konnten, sondern den Kurfürsten von Gottes Gnaden zu akzeptieren und in diesem Fall obendrein das Denkmal zu finanzieren hatten. Von wegen mehr Netto vom Brutto.

Bei der amtierenden Oberbürgermeisterin Katja Dörner fällt auf, dass ihre Parteizugehörigkeit – sie tritt für die Grünen an – auf ihren Plakaten keinerlei Erwähnung findet. Lediglich die ins Eck gerückte gelbe Sonnenblume gibt Kundigen einen Hinweis. Nicht einmal grüne Farbe ist zu sehen auf dem Plakat, auf dem der Wahlspruch „Bonn gewinnt.“zu lesen ist, gelegentlich garniert mit einem Schlagwort wie „kinderfreundlich“. „Offenbar geht man davon aus, dass sie bekannt genug ist. Es schwingt die Botschaft mit, dass sie eine Oberbürgermeisterin für alle sein will“, sagt Haarkötter. Etwas verwundert ist er allerdings über die Farbwahl der Namensletter: Blau und Gelb stehe ja eigentlich für die FDP.

Deren Kandidatin Petra Nöhring erklärt sich „zuständig für Bonn“, CDU-Kontrahent Guido Déus’ Kampagne trägt den Slogan „Bonn lebt auf – Neustart 2025“ (wohl gemünzt auf eine bessere Zukunft) und SPD-Mann Jochen Reeh-Schall will „Für Bonn. Für alle.“ antreten, ein sozialdemokratischer Klassiker sozusagen. Bürger Bund Bonn-Kandidat Johannes Schott findet: „Bonn kann mehr. Mit Dir!“

Kurz und bündig alles oder, wie der Medienforscher feststellt: „Ziemlich inhaltsleer“. Vorwurfsvoll ist das nicht gemeint. „Dagegen ist nichts einzuwenden. Personenplakate dienen dazu, die Gesichter bekannt zu machen.“ Die Bilder findet er professionell aufgenommen. Bei Déus sitze die Frisur, das leicht geöffnete Hemd (ohne Krawatte) wirke modern. Einzig der Linken-Kandidat Michael Faber transportiert mit dem Satz „Ein OB, der gegen Mietwucher durchgreift“ eine politische Botschaft.

Der ganze Artikel zum Nachlesen hier:


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