Bücher

Im Rahmen meiner Tätigkeit als Hochschullehrer bin ich in der glücklichen Lage, meine Gedanken und Forschungsergebnisse nicht nur in ephemeren Aufsätzen und Artikeln, sondern auch in längeren Büchern publizieren zu können. Hier eine Auswahl.


Küssen. Eine berührende Kommunikationsart.

„Wo soll man Parfüm auftragen? Überall da, wo man geküsst werden will.“

(Coco Chanel)

In seinem Streifzug durch Geschichte und Theorie des Küssens fragt Hektor Haarkötter: Was macht das Küssen eigentlich aus? Warum küsst man nicht überall auf der Welt, sondern nur in bestimmten Kulturen? Was verbindet Liebeskuss, Bruderkuss, Abschiedskuss, Filmkuss und den Gutenachtkuss? Haarkötters Antwort: Küssen ist ein Akt der Kommunikation. Das zeigt er u.a. am naturwissenschaftlichen Wissen über den Kuss, an seiner Geschichte von der Antike bis heute, am Kuss in Film, Literatur, Märchen und der Kunst, an Fragen wie: Ist küssen privat? Was ist der Unterschied zwischen Sex und Küssen? Warum küsst man Gegenstände wie z.B. Ringe? Und was hat die Bussi-Bussi-Gesellschaft mit all dem zu tun? Küssen, das zeigt Haarkötter so augenzwinkernd wie informiert, ist eine ganz eigentümliche Art der Kommunikation. Und es könnte sein, dass ihre Zeit zu Ende geht. Doch wie sieht eine Welt aus, in der nicht mehr geküsst wird?

Hektor Haarkötter:
Küssen. Eine berührende Kommunikationsart.
Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag 2024, 284 S.


Agenda-Cutting. Wie Themen von der Tagesordnung verschwinden.

„Wo Agenda Cutting als dauerhafte Fiktion Wahrnehmung generell und andauernd verzerrt und dem Publikum nicht mit Respekt begegnet, da verliert Agenda Cutting als Methode der Manipulation von Wahrnehmung jegliche Legitimation.“

(Lars Rademacher)

Wenn von Nachrichtenauswahl und Thematisierungsfunktion der Medien die Rede ist, fällt schnell das Fachwort Agenda Setting. Der gegenteilige Begriff, das Agenda Cutting, ist dagegen viel seltener Gegenstand von wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Diskussionen. Dabei ist das Agenda Cutting eine weitflächig geübte Praxis in Medien, Politik und Gesellschaft, bei der Themen bewusst oder unbewusst aus den gesellschaftlichen Diskursen entfernt oder herausgehalten werden. Die Initiative Nachrichtenaufklärung beschäftigt sich schon lange intensiv mit der Frage der Vernachlässigung von Themen und Nachrichten. Mit diesem Sammelband wird erstmals das Thema wissenschaftlich tiefgehend von verschiedenen Seiten aus betrachtet. Das Buch eröffnet die neugegründete Schriftenreihe der Initiative Nachrichtenaufklärung mit dem Motto: „Medien – Aufklärung – Kritik“.

Hektor Haarkötter & Jörg-Uwe Nieland (Hg.):
Agenda Cutting. Wenn Themen von der Tagesordnung verschwinden. Wiesbaden: Springer VS 2023, 474 S.


Notizzettel. Denken und Schreiben im 21. Jahrhundert.

„Eine Geschichte des Notierens, so sie denn je geschrieben wird, würde einen wertvollen Beitrag zur Geistesgeschichte liefern.“

(Peter Burke: Papier und Marktgeschrei, 2001)

Nun gibt es sie: Die erste Kulturgeschichte des Notizzettels und gleichzeitig eine Philosophie dieses unscheinbaren Mediums. Denn Notizzettel – Einkaufszettel, Spickzettel, Schmierzettel, Skizzen, Entwürfe, Karteikarten, Haftnotizen, Wandkritzeleien – sind der erste Haltepunkt vom Gedanken zum Geschriebenen: Ich denke, also notiere ich. Wer den Menschen beim Notieren zusieht, der kann ihnen beim Denken zusehen. Erstmals wird die Kulturgeschichte des Notizzettels von den dunklen Anfängen bis in die unklare Zukunft erzählt und gleichzeitig dessen Theorie formuliert. Ob als Knochengerüst der Literatur, als Laborbuch der Naturwissenschaften oder als handgeschriebene Notiz im zeitgeistigen Notizbuch: Der Notizzettel ist Hard- und Software in einem, nicht nur ein Medium des Denkens, sondern vielleicht das Denken selbst.

Hektor Haarkötter:
Notizzettel. Denken und Schreiben im 21. Jahrhundert.
Frankfurt/Main: S. Fischer Wissenschaft 2021, 592 S.


Journalismus.online. Das Handbuch zum Online-Journalismus.

„Das Internet? Gibt’s diesen Blödsinn immer noch?“

Homer Simpson, Staffel 9770 Episode 23

Im Internetzeitalter spielt der Tag, wie er im Wort „Jour-nalismus“ vorkommt, keine Rolle mehr. Heute geht es um Minutenaktualität, um Echtzeitjournalismus. Nichts ist so alt wie die Nachricht von heute Vormittag! Journalistische Geschichten werden heute digital erzählt – egal, ob man Fernsehen macht, einen Podcast aufnimmt oder eine Story schreibt. Online-Journalismus ist heute kein eigener Ausspielkanal neben anderen mehr, sondern jeder Journalismus ist heute auch Online-Journalismus. Das Handbuch gibt einen umfassenden Überblick über den digitalen Journalismus, wie er sich heute im Internet abspielt. Hektor Haarkötter hat hierfür mehr als 20 Online-Redaktionen und Multimedia-Agenturen in Deutschland besucht und befragt. Die wichtigsten Präsentations- und Darstellungsformen werden erörtert und viele Beispiele und Tipps für die journalistische Praxis gegeben. Dabei geht es um das Schreiben im Netz, um Multimedia-Reportagen, ums Bloggen und um den Social Journalism, also um journalistische Inhalte in den sozialen Netzwerken. Es wird auch erklärt, wie man Videos und Podcasts ins Netz stellt, wie man mit seinem Smartphone journalistisch aktiv wird und wie man mit Daten Geschichten erzählen kann. Das Buch ist ein nützlicher Ratgeber für die journalistische Praxis sowie für Studium und Ausbildung.

Hektor Haarkötter:
Journalismus.online. Das Handbuch zum Online-Journalismus.
Köln: Herbert-von-Halem-Verlag 2019, 424 S., ISBN 9783744511087


Das YouTubiversum. Chancen und Disruptionen der Onlinevideo-Plattform in Theorie und Praxis.

Ich will YouTube Videos produzieren bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Ich liebe das so sehr.

(MrBeast)

Mit YouTube hat sich im Internet eine Videoplattform etabliert, die einen eigenen subkulturellen Mikrokosmos darstellt und bei einigen, vor allem jüngeren Mediennutzergruppen eine starke Konkurrenz für das klassische Fernsehen darstellt. Neue Darstellungs- und Präsentationsformen, die Dialogisierung des Zuschauerkontakts und kreative Erlös- und Finanzierungsstrukturen haben YouTube zur Chifrfre für Onlinevideo überhaupt gemacht. Gefragt wird in dem Sammelband danach, ob auf YouTube auch Äquivalente zur Informations- und Bildungsfunktion des klassischen Journalismus zu finden sind, welche Geschäftsmodelle und Monetarisierungsmöglichkeiten hinter der Produktion von YouTube-Videos stehen und wie die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür aussehen.

Hektor Haarkötter/Johanna Wergen (Hg.): 
Das YouTubiversum. Chancen und Disruptionen der Onlinevideo-Plattform in Theorie und Praxis.
Wiesbaden: Springer VS 2019, 212 S., ISBN 978-3-658-22845-3


Nachrichten & Aufklärung.
Medien- und Journalismuskritik heute: 20 Jahre Initiative Nachrichtenaufklärung

„In Kants Jahren konnte der Aufklärer nicht aufklären, weil man ihn nicht ließ, zu unserer Zeit nicht, weil man ihn nicht liest“.

(Ludwig Marcuse)

In welchem Verhältnis Journalismus und Aufklärung zu einander stehen und welche Schwerpunkte und Schwierigkeiten die Nachrichtenaufklärung in unserem Mediensystem hat, das beleuchtet der Sammelband Nachrichten und Aufklärung. Medien- und Journalismuskritik heute: 20 Jahre Initiative Nachrichtenaufklärung. Besonders hervorzuheben ist die Bandbreite an aktuellen Bezügen, die in einen gesamtgesellschaftlichen und geschichtlichen Zusammenhang gebracht werden. Schicht für Schicht tragen die fünfzehn Autoren vom schleichend etablierten Bodensatz des Journalismus ab. Dadurch werden Begriffe wie „Junknews“, „Fakenews“ und „Lügenpresse“ in ihrer realen Bedeutung greifbar und in ihren Ausmaßen begreifbar. Das Autorenkollektiv besteht aus erfahrenen Medienwissenschaftlern, Soziologen, Journalisten und Juristen, die das Medien-Métier kennen und wissen, wo kritische Punkte liegen – und genau um diese geht es in diesem Buch. Mit Beiträgen u.a. von Johanna Wergen, Martin Welker, Frank Überall, Uwe Krüger, Horst Pöttger, Christian Solmecke und Peter Ludes.

Hektor Haarkötter/Jörg-Uwe Nieland (Hg.): 
Nachrichten und Aufklärung.Medien- und Journalismuskritik heute: 20 Jahre Initiative Nachrichtenaufklärung.
Wiesbaden: Springer VS 2017, 264 S., ISBN: 978-3-658-18098-0 (Print), 978-3-658-18099-7 (Online)


Motor/Reise. Basiswissen für die Medienpraxis.

„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, guter Humor, Vergessenheit aller häuslichen Sorgen, und daß man sich durch widrige Zufälle, Schwierigkeiten, böses Wetter, schlechte Kost und dergleichen nicht niederschlagen läßt“.

(Adolph Freiherr von Knigge)

Der Band Motor/Reise aus der Journalismus Bibliothek stellt zwei journalistische Bereiche vor, die als Fach- und Special-Interest-Journalismus stark von wirtschaftlichen Interessen geprägt sind. Neben der Entstehungsgeschichte beider Ressorts, die im Fall des Reisejournalismus auf eine bis in die Antike zurückreichende Historie blicken kann, werden die zahlreichen Beziehungen zum Ratgeber- und Nutzwertjournalismus (Band 11) erläutert. Auch die für alle Bereiche neuartigen Angebote, die sich im Internet herausbilden, werden beispielhaft vorgestellt und auf ihren journalistischen Gehalt abgeklopft. Besonderes Augenmerk liegt zudem auf ethischen Fragen im Reise- und Motorjournalismus, sowie auf der Fotografie in beiden Bereichen. Zahlreiche Beispiele zeigen, wie ein Mobilitätsjournalismus gelingen kann, der selbstbewusst mit den vielfältigen Anforderungen von Herstellern, Anbietern und Werbekunden umgeht.

Hektor Haarkötter/Evelyn Runge:
Motor/Reise. Basiswissen für die Medienpraxis.
Köln (Herbert von Halem-Verlag), 2016
264 S., 18,50€, ISBN 9783869620268


Shitstorms und andere Nettigkeiten. Über die Grenzen der Kommunikation in Social Media.

„Wenn die Web-Wut losbricht, steckt dahinter oft Missgunst. Das könnte sich rächen: Trittbrettsurfen auf der Empörungswelle als Zeitvertreib gegen Langeweile schadet dem legitimen und notwendigen Netzprotest“.

(Sascha Lobo)

Mit quantitativen Erhebungen, Eyetracking-Untersuchungen und Diskursanalysen gehen die Autorinnen und Autoren im Sammelband „Shitstorms und andere Nettigkeiten. Über die Grenzen der Kommunikation in Social Media“ dem Phänomen Shitstorm auf den Grund. Unter den Verfasserinnen und Verfassern der acht Beiträge sind Prof. Dr. Eva-Maria Skottke, Wirtschaftspsychologin, sowie Prof. Dr. Frank Überall, ehedem Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV). Der Anwalt für Medienrecht Christian Solmecke ist mit dem spannenden Thema „Rechtliche Aspekte des Shitstorms“ vertreten. Darüber hinaus enthält der Sammelband die Beiträge „Die Facebook-Kommunikation der Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2013“ des Leiters der Fernsehabteilung der ARD/ZDF-Medienakademie Andreas Elter und seines Co-Autors Andreas Köhler (Universität Würzburg), „Shitstorm gleich Shitstorm? – Eine empirische Untersuchung des Netzphänomens exemplarisch dargestellt am Amazon-Shitstorm 2013“ von Sandra Kuhlhüser, „Empörungswellen im Internet: Genese, Gegenstrategien und Auswirkungen“ von Ralf Spiller und Thomas Hintzen sowie „The Social Network? Eine empirische Studie zur Nutzung von Nachrichten-Fanpages auf Facebook“ von Katharina Emde und Juliana Saß.

Hektor Haarkötter (Hg.):
Shitstorms und andere Nettigkeiten
Über die Grenzen der Kommunikation in Social Media.

Baden-Baden (Nomos) 2016, 182 S., Broschiert,
ISBN 978-3-8487-3064-3
Preis: 34,- Euro


#Google & mehr: Onlinerecherchen

„Zu niemandem ist man ehrlicher als zum Suchfeld von Google.“

(Constanze Kurz, CCC)

In Zeiten des »information overload« hat sich der Begriff der Recherche nachhaltig verändert: Bei Onlinerecherchen geht es heute nicht mehr darum, so viele Informationen wie möglich zu finden, sondern im Gegenteil nur noch so wenige wie nötig. Aus den abertausenden Treffern, die Google & Co. einem heute bieten, müssen die treffendsten herausgefiltert werden. Dabei helfen erweiterte Sucheinstellungen, Operatoren und manchmal auch sogenannte »Google Hacks«, mit denen die Suchmaschine sich überlisten lässt. Und jenseits von Google gibt es eine große Zahl an Spezialsuchwerkzeugen im Internet, mit denen der User die Suche nach Dateien, Geo-Informationen, Musik, wissenschaftlichen Arbeiten etc. zielgenau verbessern kann.

Hektor Haarkötter
Google & mehr: Online-Recherche
Wie Sie exakte Treffer auf Ihre Suchanfragen erhalten

Praktischer Journalismus, Bd. 103
Köln (Herbert von Halem Verlag) 2016
146 S., € 14,90
ISBN 9783744519373


Die Kunst der Recherche

„Die Presse mag ausschweifend sein. Aber sie ist das moralischste Werkzeug der Welt von heute. Durch die Furcht vor der Presse werden mehr Verbrechen, Korruption und Unmoral verhindert als durch das Gesetz“.

(Joseph Pulitzer)

Nicht nur Journalist:innen recherchieren heute: Im Digizän sind wir zur „Gesellschaft der Recherche“ geworden. Es geht darum, aus der Recherche eine Kunst zu machen. Und das nicht mit so viel Informationen wie möglich, sondern mit so wenigen , wie nötig.

Recherchieren bedeutet heute, nur noch so viele Daten zu sammeln, wie für eine gute journalistische Geschichte nötig sind. Das ist der Ansatz der story-basierten Recherchemethode.  Neben die Informationssuche treten deren sinnvolle Auswahl, Eingrenzung und Filterung. Der richtige Einsatz von Internet-Suchmaschinen und datenjournalistische Verfahren spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Recherchen in social media und im deep web, also dem Teil des Internets, der von Suchmaschinen gar nicht erschlossen wird.

Hektor Haarkötter
Die Kunst der Recherche
Praktischer Journalismus, Bd. 98
Köln (Herbert von Halem Verlag) 2015
Ca. 220 S. , € 29,99
ISBN 9783744506786


William Blades: Die Bücherfeinde.

Über Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit

Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit: Bücher können auf vielerlei Art zu Schaden kommen.
William Blades schildert voller Humor und Liebe zum Buch die zahllosen Gefahren, denen Druckwerke zu allen Zeiten ausgesetzt waren. Dabei sind es beileibe nicht nur Naturkatastrophen und politische Umwälzungen, die ganze Bibliotheken vernichten. Oft richten gerade die kleinsten Dinge den größten Schaden an.
William Blades (1824-1890) spricht aus reicher Erfahrung, war er doch als Restaurator tagtäglich mit den Folgen unsachgemäßer Behandlung konfrontiert. In seiner Einführung lässt Hektor Haarkötter das Leben dieses ebenso besessenen wie interessanten Mannes und die Geschichte der Buchschädlinge Revue passieren. Im angelsächsischen Sprachraum ist das Werk längst ein Klassiker. Jetzt liegt es erstmals in deutscher Übersetzung vor. Ein Muss für alle Büchernarren!

William Blades: Die Bücherfeinde.
Über Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit.

Hrsg., übers. u. eingel. von Hektor Haarkötter
Primus-Verlag/Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG)
Darmstadt 2012, Etwa 128 S. mit ca. 7 s/w Abb., geb. mit Lesebändchen
Format 12,0 x 19,0 cm
ISBN 978-3-86312-323-9
Februar 2012
Buchhandelspreis: 14,90 Euro