„Welche Medien sind noch vertrauenswürdig?“
Das fragten der MDR Thüringen und der Verein Herbstlese aus Erfurt. Bei der Podiumsdiskussion im historischen Haus Dacheröden, an der ich als geschäftsführender Vorsitzender der Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. teilnehmen durfte, waren außerdem Melanie Haack, die Leiterin des örtlichen ZDF-Studios, sowie Gerlinde Sommer, die Chefredakteurin der Thüringischen Landes-Zeitung (TLZ), zu Gast. Moderiert wurde die Diskussion von MDR-Kulturredakteur Ulrich Böhme.
Vertrauen ist gut, Misstrauen ist besser: Das war meine Kernthese an dem Abend. Wen (journalistische) Medien überprüfbare Fakten präsentieren, ist Vertrauen in ihre Botschaften gar nicht nötig, denn man kann sie ja überprüfen. Die bekannten Vertrauens-Indices, die es in der Wissenschaft gibt, sehen denn auch in puncto Medienvertrauen bei der Bevölkerung solch totalitäre Systeme wie China oder die Vereinigten Arabischen Emirate ganz vorne. Die westlichen Demokratien schneiden bei diesen Vertrauensumfragen regelmäßig eher unterdurchschnittlich ab. Das ist ein Indikator dafür, dass in Demokratien Skepsis eine erlaubte Größe, während in nicht-demokratischen Staaten Medienvertrauen mit Staatsvertrauen gleichgesetzt und entsprechend sanktioniert wird.
Die ZDF-Vertreterin wies noch darauf hin, dass es viele Angebote z.B. im Internetangebot des Senders gebe, mit deren Hilfe sich journalistische Arbeit besser beurteilen und einschätzen ließe. Die Chefredakteurin der regionalen Zeitung wies auch auf die wirtschaftlichen Pressionen hin, unter denen gerade der Printjournalismus zu leiden habe.
Das Publikum an dem gut besuchten Abend war sehr diskussionsfreudig und stellte durchaus kritische Fragen, vor allem was den öffentlich-rechtlichen Rundfunk anging.
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