Aufsatz: Humor in Fake News

Fake News sind häufig lustig. Und das ist ein Problem. In einem gerade erschienenen Aufsatz mache ich mir darüber Gedanken, welche methodischen und inhaltlichen Schwierigkeiten der Humor in Fake News bereitet: „Lasst den Spaß beginnen“.

Humor und Fröhlichkeit konnotieren wir gemeinhin als positiv. Bei kommunikativen Fehlleistungen, die Fake News zweifelsohne darstellen, und auch bei deren wissenschaftlicher Erforschung wird diese positive emotionale Wertung zum Problem: Angesichts der demokratiegefährdenden Implikationen von Fake News sollte einem das Lachen eher „im Halse steckenbleiben“. Doch der Humor und die positive Konnotation machen vermutlich in nicht geringem Maße den Erfolg gerade von Fake News auf Social Media-Plattformen aus.

In meinem Aufsatz frage ich danach, ob die Beliebtheit der Fake News als Forschungsthema sich nicht auch daraus erklärt, dass sie ästhetische Produkte mit Humor sind. In diesem Falle läge schon bei der Themenwahl ein Forschungs-Bias vor. Die Forschung tut unter Umständen auch genau das, was die Schöpfer von Fake News wollen, nämlich ihre Desinformation weiterverbreiten.

Der Aufsatz ist in dem schönen Sammelband Marginalistik. Almanach für Freunde fröhlicher Wissenschaft erschienen. Die Beiträge gehen zurück auf ein Symposium, das im vergangenen Jahr an der Katholischen Universität Eichstätt zu Ehren des Herausgebers, Walter Hömberg, gehalten worden ist. Andere Essays dieses Buches thematisieren die „Relevanzpolizei“ auf Wikipedia, die „A-Loch-Kontroverse“, Intimitätskoordinatorinnen als Kommunikationsberuf und vieles mehr.

„‚Lass den Spaß beginnen‘. Der Humor von Fake News als methodisches Problem“. In: Walter Hömberg (Hg.)(2025): Marginalistik. Almanach für Freunde fröhlicher Wissenschaft. Bd. 3. München: Allitera, S.63-73.


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