Zum Welttag des Kusses am 6.Juli hat der Kultursender 3sat eine 3/4-stündige TV-Dokumentation vorgelegt, in der ich als Buchautor zum Thema ausführlich vorkomme. Man hört mich sogar einige Takte Klavier spielen, denn das Küssen spielt ja auch in der populären Musik eine wichtige Rolle.
Der Kuss ist Sujet in Malerei, Film und Fotografie, ein Akt der Kommunikation und politisches Werkzeug. Er hat die menschliche Geschichte und Kultur geprägt. Als Provokation, Übergriff oder Weitung moralischer Grenzen: Küsse sind Teil des kollektiven Gedächtnisses.
Der Kuss als inszenierte Provokation
Küsse sind mehr als Ausdruck leidenschaftlicher Liebe oder zärtlicher Zuneigung. Das Küssen hat eine Geschichte, die zurückreicht bis zum Beginn des Menschseins und die sich über Jahrtausende entwickelt hat. Trends und Moden machen auch vor dem Küssen nicht halt, vor allem die Darstellung im Film hat sich immer wieder verändert. Die Medien prägen unseren Blick auf das Küssen. Oft bekommt der Kuss die große Bühne, mal als Übergriff bei Fußballcoach Luis Rubiales und Spielerin Jennifer Hermoso oder als inszenierte Provokation bei Madonna und Britney Spears.
Der sozialistische „Bruderkuss“ zwischen Staatsführern des Ostblocks ist ein politisches Statement, der Kuss des Papstringes ein Symbole der Macht. Doch auch der Kuss der reinen Liebe kann zur Ikone werden, wie bei Gustav Klimts goldgewirktem Gemälde „Der Kuss“. Von der Vasenmalerei des antiken Griechenlands über die leidenschaftlichen Darstellungen der Renaissance und Romantik bis heute – er hat Künstlerinnen und Künstler aller Epochen inspiriert. Der Kuss wird nie an Strahlkraft und Popularität verlieren.
Die Bedeutung eines Kusses
„Just a KISS?“ ist eine Hommage an den Kuss als universelle Geste, als Ausdruck von Liebe Leidenschaft, Macht und Verrat. Ein Film über die Bedeutung des Küssens in unser aller Leben, in Politik, Gesellschaft und Kunst, egal ob Kuss, Küsschen, Bussi oder Schmatzer.
Link:
Der Film von Autorin Rebecca Büttner ist in der 3sat-Mediathek zu sehen:
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