Über Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit
Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit: Bücher können auf vielerlei Art zu Schaden kommen.
William Blades schilderte in seinem Werk The Enemies of Books, das erstmals 1880 in London erschienen ist, voller Humor und Liebe zum Buch die zahllosen Gefahren, denen Druckwerke zu allen Zeiten ausgesetzt waren. Dabei sind es beileibe nicht nur Naturkatastrophen und politische Umwälzungen, die ganze Bibliotheken vernichten. Oft richten gerade die kleinsten Dinge den größten Schaden an.
William Blades (1824-1890) sprach aus reicher Erfahrung, war er doch als Drucker und Restaurator tagtäglich mit den Folgen unsachgemäßer Behandlung konfrontiert. Der Kommunikationswissenschaftler Hektor Haarkötter, Professor für Politische Kommunikation an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS), hat das epochale Buch nun erstmals ins Deutsche übersetzt, herausgegeben und eingeleitet. In seiner Einführung lässt Haarkötter das Leben dieses ebenso besessenen wie interessanten Mannes und die Geschichte der Buchschädlinge Revue passieren. Im angelsächsischen Sprachraum ist das Werk längst ein Klassiker. Jetzt liegt es erstmals in deutscher Übersetzung vor. Ein Muss für alle Büchernarren!
Zum Autor
William Blades (1824-1890) war ein englischer Buchdrucker und –binder. Wie zu seiner Zeit üblich arbeitete er außerdem als Restaurator. Doch er hat sich nicht nur handwerklich, sondern auch buchkundlich hervorgetan: In mehreren, im englischsprachigen Sprachraum gut bekannten Werken beschäftigt er sich mit der Geschichte seiner Zunft und den Regeln seiner Kunst.
Das sagt die Presse:
„Google und Amazon sollen das gedruckte Buch bedrohen? Lächerlich. Das ist bloß die jüngste Episode in einer langen Passionsgeschichte, wie einem dieser herrliche, berühmte und erstaunlicherweise erst jetzt erstmals auf Deutsche publizierte Aufschrei des Londoner Druckers William Blades in Erinnerung ruft. Dass das Büchlein aus dem Jahr 1880 stammt, merkt man ihm allenfalls positiv an: Der inhärente Bildungsenthusiamsus kommt ohne jede Aufdringlichkeit daher“.
(F.A.Z. vom 06.07.2012)
„Es ist Hektor Haarkötter zu danken, dass er dieses Buch nun übersetzt und mit einem so liebevollen wie gebildeten Vorwort versehen hat, das auch die deutschen Freunde des gedruckten Wortes ansprechen wird. Schließlich sind die Feinde des Buches nicht ausgestorben. Noch immer verschandeln Bibliothekare die Bücher mit Prägestempeln und Kritzeleien. Bis heute packt den Bibliotheksbesucher die Wut, wenn er anstelle von – sagen wir – Goethe die Bleistiftnotizen seines Vornutzers lesen muss“.
(Jacques Schuster, Die Welt vom 10.03.2012)
„In einem bemerkenswerten Büchlein, das jetzt in deutscher Übersetzung im Darmstädter Primus Verlag vorliegt, beschriebt Blades auf unterhaltsame Weise und voller Humor die zahllosen Gefahren, denen Druckwerke und Bücher zu allen Zeiten ausgesetzt waren. (…) In seiner Einführung lässt Hektor Haarkötter das Leben dieses ebenso besessenen wie interessanten Mannes und die Geschichte der Buchschädlinge Revue passieren. Der liebevoll und hochwertig gestaltete Band ist nicht nur ein hilfreicher Ratgeber für alle Bücherfreunde, sondern für alle, die in Büchersammlungen, Archiven und Bibliotheken mit der Aufbewahrung und dem Schutz von Büchern zu schaffen haben. Das Buch ist für alle unverzichtbar, die Bücher als Kulturgut begreifen und den Inhalt als geistigen Fortbestand ihrer Autoren auf Dauer erhalten wollen“.
(Bücherrundschau, Frühj./Sommer 2012)
„Das Buch über die Bücherfeinde ist in Wirklichkeit eine Liebeserklärung an das Buch und an menschen, die ‚Sinn für Bücher‘ haben. Bücherfeinde, also Feuer, Wasser, Gas, Hitze und Staub, wir kennen die Gefährdungen, die davon ausgehen, und Blades gibg manches Beispiel“.
(Leser. Unabhängiges Journal für Literatur, 2.Juli 2012)
„Es ist gut möglich, dass man nach der Lektüre mit dem neugewonnen Kennerblick in das eigene Bücherregal schaut. Nicht weil man dort bibliophile Schätze vermutet, sondern weil man nach der Lektüre das, was man an Büchern zuhause hat, besser wertschätzen wird“.
(Jan Hillgärtner auf Portalkunstgeschichte.de)
„Mit witzigen Einfällen und Anekdoten macht der Brite William Blades seine Abhandlung ‚Die Bücherfeinde‘ zu einem Genuss für Bücherfreunde. (…) Der Übersetzer Hektor Haarkötter stellt mit seeinem geistreichen Vorwort gekonnt die Verbindung zur modernen Digitalisierung her. Er schreibt die Geschichte der ‚Bücherfeinde‘ bis in die Neuzeit fort. Autoren wie Blades gibt es heute nicht mehr. Umso gewinnbringender ist das neu aufgelegte, bezaubernd gearbeitete Büchlein“.
(dpa-Dossier Wissenschaft, 14.Mai 2012)
„Endlich gibt es jetzt eine dem Original voll angemessene, gut lesbare Übersetzung seines ungemein sachkundigen und humorvollen Plädoyers für die liebevolle Körperpflege der Bücher, denen seit eh und je von vielen Seiten Gefahr droht. Gelingt es Bücherfeinden wie gefrässigen Kleintieren oder religiösen Fanatikern, die Körper der Bücher zu zerstören, dann entschwindet auch ihre Seele“.
(„Mosaik“ auf WDR3)
„Die schlimmsten Feinde der Bücher hat vor mehr als 100 Jahren Buchdrucker William Blades humorvoll beschrieben (…). Das Reprint ‚Bücherfeinde‘ (Primus) ist unverändert lesenswert“.
(Börsenblatt, H.18/2012)
William Blades:
Die Bücherfeinde
Über Feuer und Wasser, Gas und Hitze, Staub und Vernachlässigung, Ignoranz und Engstirnigkeit
Hrsg., übers. u. eingel. von Hektor Haarkötter
Darmstadt (WBG) 2012
128 S. mit ca. 7 s/w Abb., geb. mit Lesebändchen
Format 12,0 x 19,0 cm
ISBN 978-3-86312-323-9
Februar 2012
14,90 Euro (Buchhandelsausgabe)
9,90 Euro (WBG-Mitglieder-Preis)